Archive for the 'Kritisch Verhört.' Category

Kritisch Verhört // Sylt

1. Graceland
2. Nullsummenspiel
3. Am Tisch
4. Kein Außen Mehr
5. Wir müssen das nicht tun
6. Fake For Real
7. Geringfügig, befristet, raus
8. Agnostik für Anfänger
9. Verraten
10. Dunkel
11. Würde
12. Wir werden nie enttäuscht werden

Du und wie viel von deinen Freunden

Volle Distanz – Balkon Gegenüber – Im Taxi Weinen – Hier Sein – Wäre er echt

Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen

Die Ausfahrt zum Haus deiner Eltern – 48 Stunden – Balu – Nacht – Einer

Die beiden Vorgängeralben haben sich in mein Herz gespielt. Ich verbinde mit so vielen Lieder von Kettcar wunderbare oder auch traurige Erinnerungen. 48 Stunden hat mich dazu gebracht, mich zu trennen. Im Taxi Weinen wurde zum Lied des letzten Jahres von mir gewählt. Und jetzt ist es also da. Das neue Album „Sylt“ und das auch noch in der Deluxe Edition (CD + DVD). Nach dem Hineinhören versuche ich nun meinen Ersteindruck in Worte zu fassen.

Und nun kommen wohl auch die Worte, die ich mir nie erhofft, und die die wenigsten von mir erwarten würden. Ich bin enttäuscht. Gerade das, was ich an Kettcar geliebt habe, die Akustik, die Gitarre, die Stimme, die Texte und die Melancholie. Das alles war für mich Kettcar und noch vieles mehr. Auf Sylt sind sie lauter als sonst. Manchmal viel zu laut für diese wunderschönen Texte. Es macht viel mehr Spaß mit dem Booklet sich die Texte durchzulesen und sich selbst eine Melodie auszudenken. Sich zu überlegen, wie Markus Wiebusch es viel schöner hätte singen können.

Der Opener (nennt man das so) Graceland schreckte mich schon beinahe etwas bei der Videoveröffentlichung ab, so anders hörten sich Kettcar da an. Und so wie es aussieht, hat das dritte Album viel mehr Rock intus. Gerade das finde ich traurig. Einzige Ausnahme, wo die Akustik das komplette Lied andauert ist „Am Tisch“. Natürlich werden mir noch mehr Lieder gefallen, das ist jedes Mal so. Aber man kann sagen, dass Sylt sicherlich nicht einsteigerfreundlicher als die Vorgänger sind. Es geht weg vom eingängigen Melancholie-Indie-Pop.

Die DVD übrigens zeigt Kettcar auf ihrer 3-Gigs-Tour in Russland. Manchmal wirklich richtig lustig. Also eine gute Beilage. Obwohl mir eine zweite CD natürlich auch gut getan hätte.

Ohrwurm absolut ist Verraten. Poesie pur in diesen wenigen Zeilen.

Klingt nach Kettcar mit einer Prise „… but Alive“

Daumen in die Höhe für dieses geniale Cover. Tut mir Leid, aber wenn das nicht passt, kaufe ich meist auch keine CD. Aber dieses ist wirklich wunderbar.

Daumen woanders hin, für den manchmal unpassenden Rock.

Zeigefinger in die Höhe, für die Minispiele auf der „Deluxe Edition“-DVD.

Lieblingssongzitat “Weil das Kind, das gegangen ist, jetzt vor dem Haus stehend, erkennt und vermisst, dass es kein Kind mehr ist ” aus Verraten.

Kaufen? Wer die beiden Vorgänger geliebt hat, wird es wahrscheinlich schon haben. Wem Graceland gefällt, soll es sich kaufen. Die Graceland-Weiterentwicklung von Kettcar zieht sich durch das komplette Album.

Ich bin schon gespannt auf das Konzert Anfang Mai in Wien. Dass CDs nur viel weniger von der Musik rüberbringen können, weiß ich spätestens seit Lisa Papineau. Aber Kettcar haben sich eben weiterentwickelt. Es ist zumindest für mich anfangs noch sehr gewöhnungsbedürftig. Also … zurzeit noch enttäuscht, aber vielleicht bald wieder die vollkommene Liebe zu Sylt. Mal sehen.

Kritisch Verhört // Konk

1. See The Sun
2. Always Where I Need To Be
3. Mr. Maker
4. Do You Wanna
5. Gap
6. Love It All
7. Stormy Weather
8. Sway
9. Shine On
10. Down To The Market
11. One Last Time
12. Tick Of Time

1. Watching The Ships Roll In
2. Eaten By Your Lover
3. No Longer
4. Fa La La
5. Nothing Ever Changes
6. By My Side
7. Hatful Of Love
8. See The Sun (Alternate Version)
9. Brooklyn (Home Demo)

Als eine der größten Errungenschaften meines bisherigen musikalischen Lebens sehe ich neben der Aaron Carter-CD (1995, meine erste CD überhaupt) das erste Studioalbum von „The Kooks“. Im Gegensatz zu allen Bands vorher (mit Ausnahme von Maroon 5), war ich der Allererste in meinem Freundeskreis, der mit diesem Longplayer auftrumpfen konnte. Anfangs noch belächelt und nach dem Erfolg von Naïve in den Himmel gelobt. Das ist „Inside In // Inside Out“. Eine Ansammlung von vielen wunderbaren Songs mit der eingängigen Stimme von Luke Pritchard. Aber zugegeben: Beim späteren Lauschen gefielen mir zwar immer mehr Lieder, aber meist beschränkte ich mich auf einige wenige.

Mit großer Erwartung habe ich auf das zweite Album gewartet. Am 8. Oktober 2007 sah ich zum ersten Mal beim Durchsuchen des Internets folgende Nachricht.

The Kooks are in the studio now working hard on their second album.

Als man das Album zum ersten Mal bei Amazon vorbestellen konnte, habe ich das dann auch gleich getan. Heute morgen kam endlich das Päckchen an und ich bin begeistert. Bei einigen Kritiken (wie NME: 5 von 10) fiel das Album weit hinter den Erwartungen und dem ersten Album zurück. Die Special Limited Edition bietet neben dem normalen Album „Konk“ noch eine Extra-CD namens „Rak“ mit B-Seiten. Nach dem ersten Durchlauschen der CDs haben sich aber meine Erwartungen mehr als erfüllt.

Die CD scheint um einiges eingänger zu sein, als der Vorgänger, und gerade das gefällt mir sehr gut. Entfernen sie sich damit zu sehr vom Indie-Dasein? Werden sie damit zum von vielen Fans verhassten vollkommenen Kommerz? Laufen sie bald auch auf VIVA? Ich denke nicht. Die erste Single „Always Where I Need To Be“ ist eine poppiger kleiner Song, ein richtiger Ohrwurm. Doch auch all die anderen Songs gefallen mir dieses Mal schon beim Ersthören.

Ohrwurm absolut ist Tick Of Time. Ein eher akustisches Lied. Und das hat mir bei den Kooks schon immer am besten gefallen.

Klingt nach Luke Pritchard. Seine Stimme ist einfach unverwechselbar.

Daumen in die Höhe dafür, dass es gleich von Anfang an eine Special Edition gibt. Und anstelle einer DVD (die ich mir normalerweise nie ansehen werde), eine weitere CD dabei ist.

Daumen woanders hin, da der vollkommene Superhit wie Naïve zurzeit noch nicht hörbar ist.

Zeigefinger in die Höhe, für die österreichische Post, die es nicht schaffte, ein Donnerstag Nacht verschicktes Paket bis Montag zu schicken.

Lieblingssongzitat “It’s far to early in the morning, to be trying to call you, and far too early in the daytime, to be thinking about that […] ” aus Tick of Time.

Kaufen? Meiner Meinung nach ja. Mir gefällt das eigentlich Album und auch die B-Seiten sind wunderbar hörenswert.

Die Kooks haben mit „Konk“ eine tolle Weiterführung ihrer Erfolgsgeschichte gestartet. Von einer Revolution des eigenen Musikstils darf man zwar nicht sprechen, aber ich bin ehrlich gesagt froh darüber. Nach dem ersten Lied tauchte ein Lächeln auf meinen Gesicht auf, ich wippte mit den Füßen mit und fühlte mich im Sommer, am See, auf einer Party. Nur wenige Alben erzeugen so schnell ein so gutes Gefühl. Das Album ist also für Fans des ersten Albums absolut empfehlenswert.